Stefan Andres, geboren am 26. 6. 1906 als neuntes Kind eines Müllers bei Dhrönchen/Trier. Seit 1910 in Schweich aufgewachsen. Auf Wunsch des Vaters Ausbildung zum Priester am altjesuitischen Collegium Josephinum in Südholland, ab 1918 in Bonn. Danach Krankenpfleger in Trier, schon bald Rückkehr zur Familie. 1926–1928 als Klerikernovize bei den Kapuzinern in Krefeld, nach dem Scheitern des Noviziats Externenabitur in Bensheim. Ab 1929 Studium der Germanistik in Köln, später in Jena und Berlin, verbunden mit kunsthistorischen Studien. 1932 Heirat mit der Kommilitonin Dorothee Freudiger. Anstellung beim Rundfunk in Köln. 1934 ausgedehnte Reise nach Ägypten und Griechenland. 1937 aus der Reichsschrifttumskammer ausgeschlossen, nachdem die nationalsozialistische Zensur mehrere seiner literarischen Arbeiten beanstandet hatte. Im selben Jahr Übersiedlung nach Positano/Italien. Ende 1942 Tod der ältesten Tochter Mechthild an Typhus. 1948 erste Rückkehr nach Deutschland. Ab 1950 Wohnsitz in Unkel am Rhein. Gesellschaftskritisches Engagement in den fünfziger Jahren. Mitglied des PEN-Zentrums BRD und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt. 1961 Übersiedlung nach Rom. Am 29. 6. 1970 starb Andres dort an den Folgen einer Operation.
* 26. Juni 1906
† 29. Juni 1970
von Christoph F. Lorenz
Essay
Über Stefan Andres ist viel Summarisches geschrieben worden; sammelt man die Stichworte, so wird man immer wieder von der „humanistischen ...